- 1: Lübben an den Propst von Berlin, Fabian Funck: droht, aufgrund der Verletzung der Residenzpflicht durch Funck und die Abschaffung unnützer Gottesdienste mit der Einziehung von Einkünften aus dem Funck verliehenen Lehen des [Heilig-Geist]-Hospitals.
- 2: Lübben an [Luckau?]: weist die Erbansprüche der Anna Schwertchen, Schwester der vestorbenen Köchin des Kirchendieners Simon Gast, Ursula Moller, ab, da die Verstorbene ihr Eigentum dem Simon Gast vermacht hat.
- 3: Simon Gast vergleicht sich mit Vincencius Thyme, Bürger in Luckau, betreffend die Ansprüche von dessen Frau [Anna Schwertchen?] auf den Nachlass der verstorbenen Ursula Moller.
- 4: [Lübben] an den Landvogt der Niederlausitz [Albrecht Graf von Schlick]: die Kirche auf dem Berg bei Biebersdorf wurde abgetragen; der Bau einer Kirche für die Sorben ist aufgrund der Armut der Stadt nicht möglich; bittet, die Wildbahn nicht einzurichten, sondern die Stadt bei ihren Rechten zu belassen.
- 5: Lübbben an den Offizial und Pfarrer [Simon Sinapius]: bittet um Anstellung eines deutschen Kaplans, da Simon [Gast] die Deutschen und Sorben nicht versorgen kann; den durch Ortie Kuchmeyster gestifteten Zins für den deutschen Predigtstuhl will der Rat umgehend zustellen.
- 6: Entwurf eines Vertrags zwischen dem Rat der Stadt Lübben und dem Offizial [Simon Sinapius] betreffend die Anstellung des Magisters Abel Schaub als deutscher Kaplan enthaltend die Regelung der Einkünfte und Aufgaben des deutschen Kaplans; der sorbische Kaplan Simon Gast hat im letzten halben Jahr sowohl sorbische als auch deutsche Leute versorgen müssen, sieht sich hierzu aber in Zukunft außer Stande.
- 7: Der Rat, die Viertelsleute und ganze Gemeinde der Stadt Lübben bedenken den sorbischen Prediger und Kaplan Simon Gast wegen seiner Mühen mit 20 Scheffeln Korn bzw. 5 Gulden.
- 8: Lübben an den Landvogt [Albrecht Schlick]: übersendet ein Schreiben betreffend den deutschen Kaplan und weist darauf hin, dass der Rat nicht zur Anstellung der deutschen und sorbischen Prediger befugt ist und deren Einholung bisher aus Gewohnheit erfolgt ist.
- 9: Lübben an den Landvogt [Albrecht Schlick]: beschwert sich über die schlechte Versorgung und Behandlung der Kirchendiener und des Schulmeisters durch den Offizial und Pfarrer [Simon Sinapius]; bittet, in Zukunft die Kirchenfinanzen gänzlich verwalten zu dürfen.
- 10: Lübben an den Landvogt [Bohuslav Felix Lobkowitz von Hassenstein]: bittet beim Erwerb eines Häusleins für den sorbischen Kaplan behilflich zu sein, da seit dem Tod des vorhergehenden sorbischen Kaplans, Simon Gast, kein geeignetes Wohnhaus zur Verfügung steht.
- 11: Der sorbische Kaplan Johann an den [Landvogt Bohuslav Felix Lobkowitz von Hassenstein]: bittet um Auszahlung seines Lohns bzw. um Unterstützung bei der Erlangung der ihm von [Wilhelm] Schenk [von Landsberg] zustehenden Zahlungen sowie um Hilfe bei der Erlangung einer Wiese und eines Gartens.
- 12: Lübben an den Landvogt [Bohuslav Felix Lobkowitz von Hassenstein]: bittet um Unterstützung beim Erwerb einer Hofstätte für den sorbischen Kaplan.
- 13: Der Landvogt der Niederlausitz, Bohuslav Felix Lobkowitz, von Hassenstein, schließt einen Vergleich betreffend zwei Malder Korn, welche dem sorbischen Kaplan in Lübben zustehen.
- 14: Lübben an [Magdalena Reuß zu Plauen, Witwe des Wilhelm Schenk von Landsberg]: ist bereit, das von [Magdalena Reuß zu Plauen] beanspruchte Häuschen, welches zur Zeit der sorbische Kaplan bewohnt, gegen Entrichtung der Schulden des Andres Gerloff einzuräumen.
- 15: Lübben an Andreas Schlick: bittet, bei der Erlangung von 150 Gulden aus dem Testament des Erasmus Günther behilflich zu sein, um sie dem deutschen und sorbischen Predigtstuhl zukommen zu lassen.
- 16: Magdalena Reuß zu Plauen auf Leuthen vergleicht sich mit der Witwe des ehemaligen sorbischen Kaplans zu Lübben, Lucas Ziegler, betreffend einige Malder Korns.
- 17: Eine durch den Landvogt Jaroslav von Kolowrat-Liebsteinský eingesetzte Kommission vergleicht Albrecht Schenk von Landsberg, Herrn auf Leuthen, und den Rat von Lübben bezüglich eines auf der Platkischen Mühle lastenden Mehlzinses, welcher dem sorbischen Diakonat in Lübben zukommt.
- 18: Matrikel der Kirche zu Lübben.
- 19: Valentinus Bencker bewirbt sich aufgrund von Konflikten bei seiner derzeigen Pfarrstelle um die Pfarre in Gießmannsdorf, eventuell auch um das sorbische Kaplanat in Lübben.
- 20: Jacobus Runge, gewesener sorbischer Kaplan in Lübben, an den Kanzler [der Niederlausitz, Gedeon Kindler von Zackenstein]: bittet, bei der Beschaffung ausstehener Zahlungen der [Magdalena Reuß zu Plauen] behilflich zu sein.
- 21: Der sorbische Diakon Petrus Hoffmannus bittet um Erlaubnis, seinen selbst erbauten Stall weiter benutzen zu dürfen oder Häuser für die Geistlichen zu errichten, da der jetzige Wohnort über der Schule mit vielen Beschwerlichkeiten verbunden ist.
- 22: Lübben an Gottlieb Rudelius: beruft ihn nach Abgang des Tobias Gering zum neuen sorbischen Diakon in Lübben.
- 23: Der Küster an der deutschen Kirche in Lübben, Christoph Mewisch, an Herzog Christian I. von Sachsen-[ Merseburg / Konsistorium der Niederlausitz]: bewirbt sich um das Küsteramt an der sorbischen Kirche.
- 24: Vertreter der sorbischen Gemeinde in Lübben an Herzog Christian I. von Sachsen-[ Merseburg / Konsistorium der Niederlausitz]: verlangen, anstelle Samuel Erichs [wohl Samuel Falter] einen Küster mit zufriedenstellenden sorbischen Sprachkenntnissen zu vozieren.
- 25: Der Rat von Lübben beschließt unter Einbeziehung des Generalsuperintendenten Daniel Römer die Einladung von Kandidaten für das sorbische Diakonat zur Abhaltung einer Gastpredigt.
- 26: Samuel Gerber, Archidiakon in Lübben, bittet den Generalsuperintenden Daniel Römer und den Rat zu Lübben, ihm die Lübbener Neustadt als Seelsorgebezirk zu übertragen.
- 27: Bewohner der Neustadt Lübben fordern gegenüber dem Rat zu Lübben die Zugehörigkeit zum deutschen Archidiakonat.
- 28: Die zur Probepredigt des Michael Petrinus abgeordneten Vertreter des Rats zu Lübben, Johann Pießcken und Matthaeus Rohnberg, berichten über die ablehnende Haltung der sorbischen Gemeinde gegenüber dem Kandidaten Michael Petrinus sowie die Umstimmung der Gemeindevertreter durch den Generalsuperintendenten [Daniel Römer].
- 29: Der Lübbener Rat verkündet zwei Konsistorialverordnungen betreffend die Aufteilung der Amtsaufgaben in der Lübbener Neustadt zwischen dem deutschen Archidiakon und dem sorbischen Diakon.
- 30: Lübben an Herzog [Moritz Wilhelm von Sachsen-Merseburg / Konsistorium der Niederlausitz]: ersucht um die Errichtung einer Predigerstelle an der Heilig-Geist-Kirche, um u.a. Verbesserungen bei der Abhaltung des sorbischen Gottesdienstes und der Kasualien zu erreichen.
- 31: Der Lübbener Rat protokolliert eine Petition der Abgeordneten der sorbischen Kirche betreffend die Neubesetzung der Pfarrstelle an dieser Kirche.
- 32: Vertreter der sorbischen Gemeinde protestieren gegenüber dem Lübbener Rat u.a. aufgrund mangelhafter Kenntnisse der sorbischen Sprache gegen die Wahl des [Christian Samuel] Bandeco, Pfarrer zu Friedland, zum neuen sorbischen Diakon in Lübben.
- 33: Der Stadtschreiber von Lübben, Johann Michaelis, befragt Johann Georg Michaelis, Peter Lehniger und Martin Alter wegen ihres Protests gegen die Wahl [Christian Samuel] Bandecos zum sorbischen Diakon.
- 34: Protokoll über den Verlauf der Probepredigt des [Samuel Christian] Bandeco in Lübben.
- 35: Der Lübbener Rat lässt eine Untersuchung des Verhaltens des Lübbenauer Diakons Johann Gottlieb Hauptmann protokollieren.
- 36: Johannes Jacobaei an Johann Willibald Brescius, Syndikus von Lübben: übersendet sorbische Briefe und empfiehlt sich als sorbischer Diakon.
- 37: Johannes Jacobaei an [Johann Wilibald Brescius]: bittet um Unterstützung bei Erlangung des sorbischen Diakonats in Lübben.
- 38: Johannes Jacobaei an den [Rat von Lübben]: bittet um Unterstützung bei der Erlangung des sorbischen Pfarramts [gemeint Diakonats] in Lübben.
- 39: Lübben an Johannes Jacobaei: die von ihm zugesandten Proben in sorbischer Sprache entsprechen nicht dem örtlichen Dialekt, dennoch kann die Gastpredigt nicht abgeschlagen werden; bittet um Prüfung, ob die sorbischen Sprachkenntnisse den Anforderungen genügen.
- 40: N. N. an [Friedrich August II. / Konsistorium der Niederlausitz]: berichtet über die erfolgreiche, in deutscher und sorbischer Sprache abgelegte Probepredigt des Christian Hempel.
- 41: Friedrich Wilhelm Sartorius an [Friedrich August II. / Konsistorium der Niederlausitz]: berichtet über die Wahl des neuen Küsters an der sorbischen Kirche in Lübben, Johann Gottfried Bauer, und bittet um dessen Vokation und Konfirmation.
- 42: Friedrich August [II. / Konsistorium der Niederlausitz] an Lübben: verfügt, bei der Neubesetzung des sorbischen Diakonats in Lübben eine der sorbischen Sprache kundige Person auszuwählen.
- 43: Johann Christian Wilhelm Wiederauff an den Rat zu Lübben: nimmt seine Wahl als sorbischer Diakon in Lübben an, betont aber, die sorbische Sprache während seines fünfjährigen Dienstes in deutschen Gegenden fast verlernt zu haben.
- 44: Friedrich Wilhelm Sartorius, Generalsuperintendent, an [Friedrich August II. / Konsistorium der Niederlausitz]: präsentiert mit Verweis auf dessen guten Sorbischkenntnisse den Kandidaten Johann Christian Wiederauff als sorbischen Diakon in Lübben und erbittet dessen Konfirmation.
- 45: Der Rat zu Lübben voziert Johann Christian Wilhelm Wiederauff zum sorbischen Diakon.
- 46: Friedrich Wilhelm Sartorius, [Generalsuperintendent], an [ Friedrich August II. / Konsistorium der Niederlausitz]: präsentiert mit Verweis auf dessen gute Sorbischkenntnisse den Kandidaten Andreas Gottlieb Fritze zum sorbischen Diakon in Lübben und erbittet dessen Konfirmation.
- 47: Friedrich Wilhelm Sartorius, Generalsuperintendent in Lübben, an Friedrich August [III. / Konsistorium der Niederlausitz]: berichtet über die Wahl des neuen Küsters an der sorbischen Kirche, Johann Gottfried Peterenz, und präsentiert diesen zur Vokation und Konfirmation.
- 48: Andreas Gottlieb Fritze, sorbischer [Diakon], bestätigt, dass die sorbische Sprache in seiner Gemeinde nur geringe Bedeutung hat und [Johann] Gottlieb Peterenz den Küsterdienst antreten kann.
- 49: Die auf Vorladung erschienenen Vertreter der sorbischen Gemeinde in Lübben erklären, dass Kenntnisse der sorbischen Sprache für die Ausübung des Amtes nicht notwendig sind, da nur in Radensdorf und Hartmannsdorf noch sorbisch gesprochen werde.
- 50: Gotthelf Christian Gretsel, [Generalsuperintendent], an Friedrich August [III. / Konsistorium der Niederlausitz]: präsentiert den Kandidaten Johann Gottfried Maltusch zum Diakon in Lübben.